Dienstag, 31. Juli 2012

kochen verbindet und ich lerne, wie man traditionelle australische Scones backt

Ofen-Scones werden in Australien traditionell zum afternoon tea gereicht. Hier wundert sich nun der Ein oder Andere über den Ausdruck "traditionell australisch", denn tradtionell sind sie eigentlich in England. Hier findet man auch ihren Ursprung. Die Australier bedienen sich nämlich an den Rezepten anderer Küchen, eine eigene haben sie nicht. Wie dem auch sei. Die Australier mögen diese kleinen Brötchen sehr gerne, vor allem wenn sie frisch aus dem Ofen kommen. Nun war es an der Zeit, dass die Wwoofer lernen, dieses traditionelle Gebäck, selber herzustellen. Richtig "australisch" werden sie über einem Lagerfeuer gebacken. Nun ja, da wir hier aber in einer Küche sind und es zu lange dauern würde, sie über dem Feuer zu backen, benutzen wir den Ofen ;)

Bei der Verarbeitung des Teigs muss alles ziemlich zügig gehen, der Teig soll schließlich schön fluffig bleiben.



Hier nun einmal das Rezept. Ich werde sie aber zu Hause für euch backen. Im übrigen habe ich auch ein ziemlich leckeres Chicken Satay Rezept. Es ist soooooooo lecker!!! Meine neue Lieblingsspeise.



Oven- Scones:

Zutaten:

5 x 250 g gesiebt Mehl

300 ml Sahne

1/2 TL Backpulver

1/2  TL Bi Carbonat

1 Dose Lemonande 375 ml

Eier Milch Mischung (1 Ei + etwas Milch)



Ofen auf 180° vorheitzen

Backzeit 20 Minuten



Da die Verarbeitung des Teigs ziemlich zügig von statten gehen muss, ist es vom Vorteil alle Zutaten griffbereit zu haben. Außerdem sollte die Eier- Milch Mischung bereits angerührt sein, das Backpapier auf dem Blech liegen und der Ofen auf 180° vorgeheitzt sein.





Wie gesagt, als aller erstes den Ofen schön vorheitzen (ganz wichtig, der Ofen muss heiß sein und auch bleiben, also nicht den Ofen beim backen öfnen).

Dann das Mehl in eine große Schüssel sieben. Anschließend in der Mitte des Teigs eine Kuhle formen und die Sahne hineingießen. Anstatt der Sahne kann auch Milch verwendet werden. Dann das Backpulver sowie das Bi-Carbonat hineingeben.

Nun alles zügig ineineander Verkneten (von außen nach innen). Dabei die Limonade hinzu gießen.

Falls der Teig zu nass sein sollte, etwas Mehl dazu geben.

Jetzt den Teig auf eine mit Mehl bestäubte Fläche legen und grob zu einer Rechteckigen Fläche auslegen (ca 3-5 cm dick). Dabei nicht zu fest den Teig kneten, er soll schön fluffig bleiben. Den Teig etwas glatt streichen und mit einer runden Schablone zu kleinen runden Brötchen ausstechen (könnte man aber auch mit den Händen machen). Diese kleinen Teigbrötchen auf das Backblech legen und mit der Eier-Masse bestreichen, damit jedoch sparsam umgehen, weniger ist mehr.

Nun schnell in den Ofen und nach 20 Minuten einen Blick auf die Scones werfen. Dazu nimmt man einen Scone aus dem Ofen, dreht ihn um und klopft auf die Unterseite. Wenn dieser sich schön fest anfühlt sind sie fertig.



Am besten genießt man sie warm mit Marmelade und Schlagsahne. mhhhhh aber auch mit Käse schmecken sie gut. Wenn ich diese das nächste Mal backe, werde ich mal Schinkenwürfel hinzu geben. Das schmeckt bestimmt auch super.



Trisch meint, die Scones schmecken auch sehr gut mit Früchten. Wenn man diese in den Teig gibt, sollten sie aber vorher in Mehl eingelegt werden.



Zum Schluss sollte ich das Tagesmenü, welches draußen auf einer Tafel geschrieben steht, ändern. Nun ließt man dort "Juliana´s fresh scones".

Hamelin Pool Caravan Park- Can I help you

30 km vom Overlanderroadhouse entfernt eröffnen sich die Tore zum Hamelin Pool. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den Stromatolithen, die im Ozean gebettet vorzufinden sind. Und genau hier habe ich 11 Tage lang im Caravan Park gearbeitet. Das Besondere an diesem Caravan Park ist, dass dieser direkt am Ozean liegt und eine alte Telegrafenstation auf seinem Grundstück gebaut ist. Betrieben wird dieser Park von Patricia Cox. Ihr Mann verstarb vor 2 Jahren und nun hat sie die Ehrenvolle Aufgabe den Caravan Park alleine zu betreiben. Zur Hand gehen ihr dabei die freiwilligen Helfer (wwoofer). Man kann sich vorstellen, dass sie diese Hilfe dringend benötigt. Alles ist hier ein wenig schmuddellig und heruntergekommen, doch dies gibt dem Park einen gewissen Charme. (erinnert mich so ein bisschen an "Kube")

Derzeit sind wir 4 Wwoofer. Sarah, Annika, eine Franzosin ( Laurie) und Ich. Die Franzosin spricht nur sehr sehr schlecht englisch, aber es ist sehr witzig sich mit ihr zu unterhalten bzw ihr zuzuhören, wenn sie versucht den Gästen, den Weg zu den Stromatolithen zu erklären.

An dem Tag unserer Anreise, habe uns die vorherigen Wwoofer ein wenig eingearbeitet, doch wir haben schnell unseren eigenen Stil gefunden. Typisch deutsch, haben wir uns am zweiten Tag einen Schichtplan geschrieben, um die Arbeitszeiten ein wenig zu struckturieren und vor allem zu lockern.

Man kann sich vorstellen, dass viel Arbeit anfällt und wir oft 8 Stunden arbeiten. Doch Ich persönlich sehe diese Arbeit nicht als schwer an und helfe Trisch (Patricias Spitzname) gerne. Sie ist ursprünglich gelernte Köchin und hatte bereits mehrere eigene Restaurants. Sie kocht ganz gut. Leider gibt es hier im Caravan Park nur Fertig- Gerichte für die Gäste. Ich schätze mal das liegt am ganzen Stress. Sie muss sich um so viele Dinge gleichzeitig kümmern, da bleibt nicht viel Zeit zum Kochen. Abends jedoch kocht sie uns immer was leckeres zu essen. Oder aber wir kochen und dann freut sie sich immer besonders, da sie somit auch mal Zeit für sich hat.

Ich sehe diese Zeit als super Erfahrung. Mir macht es total Spaß Trisch in der Küche oder auf dem Hof zu helfen. Auch ist es total spannend, dass Trisch kein frisches fließendes Wasser hat. Aus der Leitung kommt nur Salzwasser. Trinkwasser gewinnen wir entweder durch Regenwassertanks oder durch die Frischwassertanks, die alle paar Monate mal aufgefüllt werden. Das heißt, schön sparsam mit dem Wasser sein. Auch hat sie eine eigene kleine Müllhalde, zu der ich den Müll alle 2 Tage mit ihrem alten Pcik-Up fahre. Oder beispielsweise müssen 10 km Weg zurückgelegt werden, um die Post zu holen bzw weg zu bringen. Sie einen eigenen Briefkasten, der am Ende der Straße (5km) steht.

Zu unseren typischen täglichen Aufgaben gehört neben Müll einsammeln und weg bringen, die Toiletten putzen, in der Küche helfen, die Ausenanlage sauber halten, Buchungen bearbeiten, Telefongespräche entgegen nehmen, die Kunden bedienen, den Weg zu den Stromatolithen erklären, Gäste im Museum herumführen und präsent sein. Die "blödeste" Arbeit ist jedoch das Bettenbeziehen. Trisch hat mir an einem Nachmittag gezeigt, wie dies richtig gemacht wird. Nun behersche ich den "envelope". Das ist eine bestimmte Fallttechnick, dür die Decken und das Bettlaken. Puh! Und da ich das so schön kann, hab ich die Aufgabe, dies zu machen, wenn Gäste mal nicht in ihrem Caravan schlafen wollen und eines unserer "Dongas" beziehen.

Manchmal helfe ich Trisch auch einfach nur beim entrümpeln oder Stühle rücken. Das ist dann so ein bisschen als wäre ich in der Gärtnerei und helfe meiner Omi.

Abends sitzen wir bei einem gemeinsamen Dinner alle zusammen. Trisch und ich trinken dann genüsslich ein Glas Wein oder ein Bier. Das alles läuft sehr familiär und herzlich ab, dies ist bestimmt ein weiterer Grund, warum sie so gerne Wwoofer aufnimmt.

 Um 18 Uhr ist im übrigen Bierzeit :) Aber ich lasse sie aus. Im ganzen genehmigt sie sich gerne Abends mal einen kleinen Schluck oder macht sich über ihre eigenen Süßigkeiten Bestände her. Aber das ist auch in Ordnung. Sie hat so viel zu tun. Jedoch muss hier wieder darauf geachtet werden, wie vol die Bestände noch sind. Sehr ärgerlich ist derzeit, dass in der Kaffeemaschine kein Milchpulver mehr ist. So schäumen wir die Milch immer selbst auf und das brauch alles seine Zeit. Wenn ein großer Ansturm von Rentnern kommt, kann das ganz schön anstrengend werden.

Die meiste Zeit ist es aber ruhig auf dem Gelände und wir stehen oft in der Küche und wissen nichts mit der Zeit anzufangen, dann wird meist genascht oder wir machen uns leckeren Kaffee oder denken uns ein Gericht für das Dinner aus. Ich freue mich immer darauf, mit Sarah gemeinsam in der Küche arbeiten zu können, dann machen wir uns meist leckeren Kaffee.
Ich genieße die Zeit und bin gespannt was uns in wenigen Tagen in Monkey Mia erwartet. Auf dem Rückweg werden wir hier noch einmal Halt machen. Trisch hat uns nämlich zum Barbec

Kalbarri National Park


Im Kalbarri NP angekommen, folgten wir den Hinweisschildern zu einem Aussichtspunkt.Wir standen direkt an einer Klippe und konnte über den ganzen Ozean schauen. Oh Mein Gott!! Delfine! Die sich direkt unter uns tummelten. Und in der Ferne schwamm sogar gerade ein Wal. Wahnsinn!! Besser gehts gar nicht. Wir beschlossen unser Lunch diesmal an einer der Klippen einzunehmen und dabei den wundervollen Ausblick zu genießen. Später fuhren wir nach Kalbarri rein und machten uns erstmal im Informationsbüro über eine geeignete Unterkunft schlau. Wir bezogen daraufhin den Campingsite auf einer Pferderange. Das erste Mal, dass wir auf einem geführten Campingground schliefen. Kostete pro Person $10, dafür standen uns Dusche, warm Wasser, saubere Toilette und eine voll ausgestattete Campingküche zur Verfürgung. Das musste auch erstmal ausgenutzt werden, somit gab es zum Dinner lecker Kartoffeln mit Sardienen. Diese hat Sarah in einem auf dem Weg liegenden Supermarkt entdeckt. Kosteten 80 Cent, da ich auch nicht wirklich wusste wie sie schmecken, habe ich sie direkt mal mit eingepackt.

An diesem Tag beschloss ich im Zelt zu schlafen. Nach 2 Minuten war das DIng aufgebaut und ich konnte mich schön ausbreiten. Kälter als im Auto war es nicht. Nur machte der Wind mir etwas Sorgen. Denn seit dem wir in Kalbarri angekommen waren, zog ein kräftiger Wind durchs Land. Mein Zelt hat zum Glück die zwei Nächte, die wir auf der Range verweilten, überlebt. Da wir auch etwas länger blieben, konnte ich endlich mal wieder joggen gehen. Ich habe mit dem Laufen die perfekte Sportart gewählt. Ich brauche keinen Partner, keine wirkliche Ausrüstung, kann meine Schuhe anziehen und los laufen. Das Beste ist, ich kann so nebenbei die neue Umgebung erkunden und die tolle Landschaft genießen. Auf diese Weise habe ich an einem Morgen tatsächlich meine ersten kleinen Riff-Haie gesehen. Ich war sooo glücklich. Ich joggte gerade am Strand von Kalbarri und bekam schon etwas schlechte Laune, da der Sand so weich war und ich nicht richtig joggen konnte. Doch auf einmal traten mehrere kleine Flossen an die Wasseroberfläche. Ich war so fasziniert von den kleinen Riff Haien, dass mir der weiche Sand dann auch egal war.



Was sagt eigentlich der Lonely Planet über den Kalbarri National Park? - "Beim Loop bildet ein natürlicher Felsbogen, der den Blick flussaufwärts einrahmt, ein natürliches Fenster (Nature Window). - Also nichts wie hin!. Im Infobüro haben wir gesehen, dass der "Loop" 8 km beträgt und man diesen gut mit dem Besuch des Nature Windows kombinieren kann. So machten wir uns auf und wanderten entlang der Klippen, am Nature Window vorbei bis hin zu den River Gorges. Die River Gorges sind kleine Flüsse unten am Fuße der Klippen. WOW! Ein Glück haben wir uns für diese kleine Tour entschieden. Wir hatten einen fantastischen Ausblick und wiedermal einen super Platz zum Mittagessen.

Am zweiten Tag unserers Kalbarri Aufenthaltes machten wir es uns wieder an einem Strand bequem und planten die nächsten Tage. Da wir noch sehr viel Zeit hatten, bis wir in Monkey Mia als Volunteere bei den Delfinen arbeiten werden, entschlossen wir uns (schon im Vorfeld) auf einem Caravan Park in Hamelin Pool zu Wwoofen. Ich rief bei der Bestitzerin Particia an und fragte, ob wir etwas eher kommen könnten. Dies stellte kein Problem dar, somit wussten wir, dass wir die nächsten 11 Tage arbeiten würden. Wwoofen = willing workers on organic farms. Das heißt auf deutsch: wir arbeiten für Kost und Logie auf einer eingetragenen Farm ( bei unserem Fall ist es nun ein Caravan Park). Mit diesem Gedanken schlief ich dann aber erstmal am Strand für ein Stündchen ein.

Das kleine oertchen Yuna und ein kiffender Farmer

Bevor wir den Kalbarri National Park erreichten, lag noch die kleine Stadt Geraldton vor uns. Wir erkundigten sie zu Fuß und genossen das schöne Wetter. Annika hielt ausschau nach einer kostenlosen Dusche und fand sie auch direkt am Strand. Ich war wieder auf der Suche nach einer Steckdose für unseren Wasserkocher. Und in einer Ecke bei KFC fand ich sie dann auch.- Man muss nur wissen wie. :)
Heute wollten wir wieder auf einem Rastplatz schlafen, naja irgendwann fanden wir uns dann auf einer ungeterten Straße im nirgendwo wieder. Mein Tank war jetzt auch nicht mehr der vollste. Also beschloss ich ein Stück wieder zurück zu fahren. Einige Meter hinter uns führte nämlich ein kleiner Weg auf eine Farm. Bei dieser baten wir wieder um einen Stellplatz für die Nacht. Und tatsächlich! wir durften dort unser Lager aufschlagen. Außerdem konnten wir die Terasse nutzen und dort unser Dinner einnehmen. Später machte uns der nette Herr (ich vergaß leider seinen Namen) ein kleines Feuer. Er erzählte uns, dass er sich gemeinsam mit seiner Frau um das Haus kümmert und dem Farmer hilft, wenn dieser seine Hilfe benötigt. Seine Frau arbeitet in Nordhampton (ca. 30km entfernt) in einem Hotel als Köchin. Da wir uns nun etwas näher kannten, machte er uns das Angebot in seinem Haus zu schlafen. Zu dritt teilten wir uns dann ein großes Bett in einem urigen Zimmer. Das Haus an sich, war schon sehr heruntergekommen. Überall lagen Mäuseködel und am Abend trafen wir dann auch die dazugehörigen Mäuse auf dem Flur und im Badezimmer. Naja gut, Augen zu und durch.

Als wir so draußen saßen kam der Mann zu uns und fragte, ob wir ein Bier wollen. Na klaro wollte ich eins und folgte ihm in seine kleine Scheune. Auf einmal zückte er seine Bong und holte etwas Gras raus. Und fing an das Gefäß zu preparieren. Öhm... da hab ich wohl etwas falsch verstanden... Ich lehnte höflich seine Einladung zum gemeinsamen Kiffen ab, bekam dann später aber doch noch mein Bier :) Ich hatte mich schon gewundert, als ich nämlich mit ihm zusammen in der Küche stand und auf die Ofenkartoffeln wartete, meinte er zu mir: "I´m verry stoned." Naja nun wusste ich zumindest warum ^^

 Am nächsten Tag lernten wir seine Frau Margret kennen. Eine sehr nette Frau (ca. 55 Jahre alt). Sie machte uns Tee und Kaffee zum Frühstück und erklärte uns noch den Weg wieder richtung Zivilisation. Ich nutzte noch die Gelegenheit einer heißen Dusche und ignorierte einfach den kleinen "Spanner" in der Ecke (die Maus).

Nach einer weiteren Tasse Tee war dann alles chiko und wir konnten unsere Reise Richtung Kalbarri vortsetzen.

On the Road

So nun sind war also tatsächlich auf den Straßen von Australien unterwegs. Das schöne ist, wir fahren auf der Indien Ocean Road immer an der Küste entlang.
Wir kommen demnach aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Der Ozean ist einfach unbeschreiblich, wir können bis zum Horizont schauen. Der nächste Halt auf unserer Route war dann auch schon Dongara. Nicht weit von den Pinnacles entfernt. Diese kleine Stadt hat einen eigenen Hafen und versprüht etwas mediteranen Flair. Nachdem wir zu Fuß ein wenig den Strand und das kleine Örtchen erkundet haben, entschieden wir uns dafür am Strand unser Lunch zuzubereiten und dort für den Rest des Tages zu verweilen. Meine tägliche Aufgabe liegt darin, unsere Stühle und den Tisch vom Dach zu holen und später wieder fest zu schnallen. Bisher hat auch noch alles gehalten. Da in Australien ziemlich früh die Sonne untergeht machten wir uns bereits am Mittag Gedanken, wo wir die zweite Nacht verweilen könnten. Mein Camp 5 bot einige freie Campingstellen an und somit fuhren wir am späten Nachmittag auf unsere erste freie Campingsite. spektakulär war er nicht wirklich. Aber eine Toilette und fließendes Wasser waren uns sicher. Jetzt mussten wir nur noch irgendwo unseren Wasserkocher anschließen. Also fragte ich bei dem einzigen Haus, welches direkt an dem Campinsite stand, nach. Ein sehr alter Mann ließ mich in seine bescheidene Stube und ich konnte heißes Wasser kochen. Er bot mir sogar an, am nächsten Morgen wieder kommen zu können.

Unser Tee war damit gesichert. In dieser Nacht schliefen wir das erste Mal zu dritt in meinem Auto. Mir graute ja schon davor, dass ich frieren würde, aber bei drei Mädels wird die Luft im Auto schnell warm. Und es lässt sich tatsächlich gut zu dritt in dem Landcruiser schlafen. Da wir nun auch etwas intelligenter gepackt haben war es auch kein Problem mehr, schnell an die Sachen zu kommen, die gerade gebraucht werden.

Da der Parkplatz, auf dem wir nächtigten direkt an einer Straße lag, hörten wir in der Nacht die ersten Roadtrains. Dies sind riesige Trucks, die sich rasend schnell auf den Straßen fortbewegen. Hauptsächlich sind sie nachts unterwegs, aber auch am Tage wird man schon mal von dem ein oder anderen überholt.

Ja noch macht das Leben auf der Straße spaß und wir sind gespannt wo wir die nächste Nacht verbringen. Schon ein anstrengendes und stressvolles Leben :)




Roadtrip zu den Pinnacles

Als ich am Mittwoch Morgen um 7 Uhr endlich wieder in Alfred Cove zu Hause ankam und die Haustür aufschloss, erwartete mich erstmal ein großes Chaos. Die Haussitterin (die Au Pair Familie befindet sich gerade im Urlaub) nimmt es wohl nicht so ernst mit der Ordnung. Überall lagen ihre Klamotten rum und der Briefkasten quoll über. Aber das war mir dann auch egal, denn ich fand in den Mengen von Briefen und Werbung ein kleines Päckchen, welches an mich adressiert war. JUHU! Meine Familie hat mir ein kleines Päckchen zum Geburtstag gesandt. Ich muss sagen, dies war bisher mein bestes Geburtstagsgeschenk, welches ich je bekommen habe. Ich habe mich sehr gefreut und meine neue CD erstmal 10 Stunden auf Dauerschleife spielen lassen.

Dann musste ich mich aber doch noch fürn Stündchen aufs Ohr hauen. Denn in diesem Billigflieger war es nahezu unmöglich mal kurz zu schlafen.

Schließlich hieß es aber, aufstehen und das Auto schonmal für den Trip vorbereiten, denn in 2 Tagen sollte es ja auch schon los gehen. Am Ende des Tages war es dann vollbracht, mein Auto hat nun Gardienen. Dank Ikea war das anbringen auch "kinderleicht". Mal gucken wie lange sie nun halten und vorallem wie oft sie tatsächlich gebraucht werden.

Am nächsten Tag stand ein Treffen mit Sarah an. Sie kommt ursprünglich aus Schleswigholstein und ist gerade mit ihrem Sozialpädagogik-Studium fertig. Nachdem ich sie vom Bahnhof abgholt habe und wir uns besser kennen gelernt haben, zeigte ich ihr mein Auto und besprach mit ihr die erste Route. Check!- Nun sind wir also drei :)

Der weitere Tag gestalltete sich sehr hektisch und die Zeit rannte nur so davon. Ich musste noch einkaufen und das Auto beladen, mein Zimmer für das neue Au Pair einrichten und (davor graute mir) meinen Backpack neu bepacken. Um 0:30 Uhr war es dann vollbracht. Mein gesamtes Hab und Gut war im Auto verstaut. Mich plagte nur etwas das schlechte Gewissen, da ich einen Essensvorrat für gefühlte 12 Monate im Auto eingelagert habe. Und die anderen Mädels hatte ihren Kram noch gar nicht im Auto.... Naja ich dachte mir: "Es ist ja mein Auto, dann kann ich auch das meiste Zeugs dabei haben."

Um halb 6 klingelte am Freitag Morgen mein Wecker. Einen kleinen Rest musste ich noch ins Auto laden, anschließend Sarah vom Bahnhof abholen, zu Annika, einkaufen und dann endlich los. Auf dem Supermarktparkplatz habe wir die Einkäufe verstaut. Uns war das kleine Chaos im Auto erstmal egal, wir wollten nur noch los. Jetzt noch schnell meine Arbeitsklamotten im Café abgeben und dann aber wirklich auf die Straße. Im Café habe ich mich noch von einigen Kollegen verabschiedet und sogar noch einen "Soy-Flat White" umsonst bekommen.- Das war genau die Abschiedsscene, die ich immer im Kopf hatte, wenn ich Perth verlassen wollte: Bei meiner Arbeit vorbei und einen Take Away Kaffee mit ins Auto nehmen, Sonnenbrille auf und LOS!

Road Trip :) Erster Stop: Pinnacles



Nach ca. 250 Km erreichten wir den ersten Nationalpark unserer Strecke, den Nambung NP. Highlight des Parks sind die berühmten Pinnacles. Der Eintritt kostete uns $11. Dann hieß es raus aus dem Auto, Kamera gezückt und Fotos gemacht. Juhu wir fotografieren Sandfelsen :) Vom Prinzip nicht wirklich spannend. Aber es ist schon ein athemberaubendes schönes Naturphänomen. Nun konnten wir also den ersten Hacken, der To Do List machen.

Da es schon langsam anfing zu dämmern, hieß es einen geeigneten Schlafplatz für die Nacht zu suchen. Einfach so an der Straße stehen und wild campen ist jedoch hier überall verboten, wenn du es doch machst kommt der Ranger, wenn man Pech hat, kann man schonmal eine Strafe von $1000 blechen. Einen kostenlosen Campingplatz fanden wir auch nicht. Hmmm also was nun? Naja gut, dann kann man ja auch mal bei einer Farm nett nachfragen. Und das taten wir auch. Bei drei so netten Mädels, sollte das doch kein Problem sein. War es auch nicht. Die Familie der Farm war total nett. Wir durften in ihrer Scheune schlafen, die sogar eine eigene Toilette und Dusche hatte. Totaler Luxus war jedoch das heiße Wasser :) Später brachte uns der Farmer noch ein bisschen Kuchen und eine Einladung zum Dinner bekamen wir sogar auch noch. DIese nahmen wir jedoch nicht an. Wir wollten auch nicht übertreiben (beim nächsten Mal aber bestimmt).

In der großen Scheune nutzten wir die Gelegenheit das Auto intelligenter zu packen. Später schlugen wir unser Nachtlager in der Scheune auf. Wir schliefen gemeinsam auf meiner großen Matratze in einem Nebenzimmer der Scheune. Es war soo dunkel in dieser Scheune, so dass ich gar nicht richtig schlafen konnte. Aber diese erste Nacht, gestalltete sich einfach nur perfekt! Besser kann der Trip gar nicht starten. Annika, Sarah und ich einigten uns darauf, öfter eine Farm zum Schlafen aufzusuchen. Am nächsten Morgen genossen wir unser erstes gemeinsames Frühstück. Zu gut, dass wir einen Wasserkocher dabei haben. Leider frisst er zu viel Strom, so dass wir ihn nicht an der Autobatterie anschließen können. Aber in der Scheune haben wir ja Strom.

Zum Abschied schenkte uns der Farmer eine ganze Tüte Passionfruits. Einfach nur herrlich. So kann der Trip weitergehen.

Sonntag, 8. Juli 2012

Welcome to my paradise! -Gili Trawangan



 Es waren einfach nur unvergesslich schöne Tage.
Bevor wir jedoch aufbrechen konnten, benötigten wir ein Ticket für das Speedboot, welches uns auf die Gili Inseln bringt. In Ubud sind wir also die gesamte Straße abgelaufen und haben mit jedem Händler verhandelt. Ich habe einfach behauptet, dass wir bereits einen guten Preis haben und er uns einen besseren machen soll. Wir haben auch einen relativ guten Preis bekommen, jedoch nicht zugeschlagen. Wir wollten die Tickets lieber am nächsten Morgen kaufen, da wir gerade nicht genügend Geld dabei hatten. Am nächsten Morgen sah die Sache aber ganz anders aus. Wir konnten den Händler nicht wieder findet bzw. keiner wollte mehr was von dem Preis wissen. Ganz im Gegenteil niemand ist mehr so wirklich auf uns eingegangen. Später wurden wir sogar von den Händlern direkt angesprochen "Speedboat, ja?"
Ich persönlich glaube ja, dass die ganzen Händler unter einer Decke stecken. Es gibt ein geheimes Limit und keiner der Händler geht tiefer als diese festgelegte Summe.
Annika und ich entschieden uns dafür, dass wir direkt zum Hafen nach Patanbai fahren und die Tickets dort selbst kaufen. Der Shuttlebus kostete uns nur 50.000 rupiah pro Person.
Am Hafen angekommen, das selbe Spiel. Eigtl wollten wir mit der langsamen Fähre fahren, wir hatten im Internet gelesen, dass diese sehr billig sein solll, jedoch 5 Std benötigt. Doch die Händler verlangten alle einen viel zu hohen Preis. Dann aber, konnte ich eine gute Summe für das Speedboot rausschlagen 375.000 rupiah hin und zurück. Der Preis für die Balinesen liegt bei 350.000 rupiah. Also gar nicht mal so schlecht verhandelt.
Die Fahrt mit dem Boot war dann tatsächlich sehr rasant und mir war die 2 Std etwas flau im Magen.
Aber dann kamen wir endlich an!
Einfach nur ein Traum! Die Insel ist so süß und klein. Auf Gili Trawangan fahren keine Autos und keine Roller. Nur diese kleinen Kutschen dienen als Transportmöglichkeit. Gili T. kann man in ca. 1,5 Std zu Fuß gut umrunden.
Endlich angekommen machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Fanden schließlich eine, die aber eher zu den schlechteren gehörte. Naja gut, erstmal für eine Nacht bezahlt, vielleicht ergibt sich noch was anderes.- Und das tat es! Am nächsten Morgen machte ich mich auf um einmal die Insel zu umrunden. Da bietet sich eine Joggingtour ja nur so an. Während ich gejoggt bin, habe ich mir kleine Bungalows direkt am Strand angeschaut und auch einen kleinen für uns gefunden. Nachdem ich Annika von unserer neuen Bleibe berichtete machte ich mich kurzerhand mit dem Fahrrad eines Locals auf, um schnell den Bungalow für uns zu bezahlen (damit kein anderer Touri ihn wegschnappt)
Ja und dieser Platz erwies sich tatsächlich als Glücksgriff. Jack und seine "Crew" waren für die 4 Bungalows + Strandbar zuständig. Mit diesen freundeteten wir uns auch relativ schnell an. Sie erzählten uns viel über das Leben auf Lombok und Bali. Hier und da war dann mal ein Bintang aufs Haus drin.
Direkt am Strand haben wir jeden Tag gegessen und konnten von dort aus die Insel Gili Meno und Lombok genießen. Nicht weit von unserem neuen Zuhause gab es eine Reggaebar. Die Betreiber lebten den Reggea wirklich. Die meisen hatten richtig fette Rasta-Locken, genossen das Marihuana zu dem Sound von Bob Marley. Hauptattraktion war jedoch "Oki" oder auch bekannt unter dem Namen Jack Sparrow. Oki sah wirklich aus wie Captain Jack Sparrow. Zu gut. Jeden Abend gab es eine Party in dieser Bar und Jack Sparrow gab eine jam session. Eigtl. wird es auf Gili so gehandhabt, dass jede Bar einen festen Tag in der Woche eine Party gibt. Die Reggeabar hat jedoch jeden Tag ihre eigene Party :)
Auf einer dieser Party´s gab mir dann ein Backpacker aus Österreich den Tipp, abends auf dem Local Food- Market essen zu gehen. Dieser eröffnet täglich um halb 7 seine Pforten. Dort kann dann zu sehr günstigen Preisen lecker gespeist werden. Am ersten Abend habe ich mir einen frisch gefangenen Fisch vom Grill gegönnt. Für umgerechnet 2.50€ habe ich einen sehr leckeren Fisch mit Reis und Gemüse bekommen. Im Anschluss konnte ich nicht wiederstehen und habe ein Terang bulan verzehrt. Das ist ein sehr sehr dicker Pfannkuchen gefüllt mit allem was man sich vorstellen kann (Käse, Banane, Nüsse, Milch, etc.). Ich habe Erdnuss, Banane und Marmelade gewählt. Mhhhhhhhh.Es war göttlich. Terang bulan heißt im übrigen Vollmond und zufälligerweise hatten wir den auch zu dieser Zeit.
Das finale Endspiel der EM habe ich auch auf einer großen Leinwand mitverfolgen können. *hust* nun ja, viel hab ich dann aber doch nicht mitbekommen, da ich mit dem Konsumieren von Bintang und Tuak (Palmwein) beschäftigt war. Am nächsten Morgen hatte ich einen üblen Kater und nur noch einen Flip Flop. Ich verbrachte den ganzen Tag damit, am Strand zu liegen und meinen Kater auszukurieren. Bin dann noch zum Schnorcheln überredet worden und konnte neben den unzähligen Fischen eine große Schildkröte sehen und sogar anfassen.Den darauffolgenden Tag bin ich den gesamten Strand abgelaufen, auf der Suche nach meinem Schuh. Und man glaubt es nicht. Ich habe ihn tatsächlich gefunden. Ich hab immer so ein Schwein. Ich wusste, dass ich ihn finde, mein Handy hab ich schließlich auch immer wieder bekommen ;)
An einem Morgen konnte ich meinen Schweinehund besiegen und machte mich auf um noch einmal joggen zu gehen. Ich meinte gelesen zu haben, dass auf der anderen Seite der Insel ein Frühstücksbuffet für umgerechnet 80 cent angeboten wurde. Also steckte ich mir 80.000 rupiah ein und joggte los. Nach einer halben Stunde entdeckte ich das Lokal. Hab erstmal richtig fett gefrühstückt und mir den Bauch voll geschlagen. Nur dumm dass es keine 80.000 sondern 800.000 rupiah waren. Scheiße ich hatte nicht genug Geld mit. Der Typ von der Bar meinte dann, ich solle das Geld schnell holen und wieder kommen. Hab ich dann aber nicht gemacht :)
Der letzte Abend entwickelte sich zum Highlight des gesamten Baliaufenthaltes. Jack und seine Crew machten ein Lagerfeuer direkt am Strand und Jack spielte mir dann noch ein Ständchen auf seiner Gitarre. Alle sangen das Lied "welcome to my paradise" http://www.youtube.com/watch?v=jJx_sB3Ea9M&feature=related. Am Sternenhimmel funkelte der Vollmond. Wirklich wie im Paradies. Da ich den Sarong von Jack so toll fand, schenkte er mir diesen noch. Eine super tolle Erinnerung.
Es war super schön, wir wären auch noch länger geblieben, aber man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist.

Die Rückfahrt mit dem Speedboot entpuppte sich für mich als Horror. Mir ging es total schlecht. Später verlegte ich meinen Sitzplatz nach draußen. Ich saß dann ganz hinten im Boot. Einige wenige teilten sich mit mir den echt schönen Ausblick auf Gili und Lombok. Die Wellen schlugen so hoch, dass ich klitsch nass war. Dafür hatte ich jedoch einen super Ausblick und musste nicht kotzen :D

Jetzt sind wir zurück auf Bali in Seminyak und genießen die letzten Tage. Es wird nicht mehr viel spannendes passieren. Nur, dass ich die meiste Zeit auf der Toilette verbringe, da mein Magen das local food nicht so gut verdauen kann. Ich esse es aber trotzdem weiterhin. Schmeckt zu gut :)

In der Nacht zu Mittwoch fliegen wir wieder nach Perth und Freitag starte ich dann mit meinem Roadtrip. Annika und ein weiters Mädel aus Deutschland, auch Sozialpädagogin, werden mich begleiten.

Ich wünsch euch was

Beste Grüße aus Bali

Eure Juliana