Es waren einfach nur unvergesslich schöne Tage.
Bevor wir jedoch aufbrechen konnten, benötigten wir ein Ticket für das Speedboot, welches uns auf die Gili Inseln bringt. In Ubud sind wir also die gesamte Straße abgelaufen und haben mit jedem Händler verhandelt. Ich habe einfach behauptet, dass wir bereits einen guten Preis haben und er uns einen besseren machen soll. Wir haben auch einen relativ guten Preis bekommen, jedoch nicht zugeschlagen. Wir wollten die Tickets lieber am nächsten Morgen kaufen, da wir gerade nicht genügend Geld dabei hatten. Am nächsten Morgen sah die Sache aber ganz anders aus. Wir konnten den Händler nicht wieder findet bzw. keiner wollte mehr was von dem Preis wissen. Ganz im Gegenteil niemand ist mehr so wirklich auf uns eingegangen. Später wurden wir sogar von den Händlern direkt angesprochen "Speedboat, ja?"
Ich persönlich glaube ja, dass die ganzen Händler unter einer Decke stecken. Es gibt ein geheimes Limit und keiner der Händler geht tiefer als diese festgelegte Summe.
Annika und ich entschieden uns dafür, dass wir direkt zum Hafen nach Patanbai fahren und die Tickets dort selbst kaufen. Der Shuttlebus kostete uns nur 50.000 rupiah pro Person.
Am Hafen angekommen, das selbe Spiel. Eigtl wollten wir mit der langsamen Fähre fahren, wir hatten im Internet gelesen, dass diese sehr billig sein solll, jedoch 5 Std benötigt. Doch die Händler verlangten alle einen viel zu hohen Preis. Dann aber, konnte ich eine gute Summe für das Speedboot rausschlagen 375.000 rupiah hin und zurück. Der Preis für die Balinesen liegt bei 350.000 rupiah. Also gar nicht mal so schlecht verhandelt.
Die Fahrt mit dem Boot war dann tatsächlich sehr rasant und mir war die 2 Std etwas flau im Magen.
Aber dann kamen wir endlich an!
Einfach nur ein Traum! Die Insel ist so süß und klein. Auf Gili Trawangan fahren keine Autos und keine Roller. Nur diese kleinen Kutschen dienen als Transportmöglichkeit.
Gili T. kann man in ca. 1,5 Std zu Fuß gut umrunden.
Endlich angekommen machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Fanden schließlich eine, die aber eher zu den schlechteren gehörte. Naja gut, erstmal für eine Nacht bezahlt, vielleicht ergibt sich noch was anderes.- Und das tat es! Am nächsten Morgen machte ich mich auf um einmal die Insel zu umrunden. Da bietet sich eine Joggingtour ja nur so an. Während ich gejoggt bin, habe ich mir kleine Bungalows direkt am Strand angeschaut und auch einen kleinen für uns gefunden. Nachdem ich Annika von unserer neuen Bleibe berichtete machte ich mich kurzerhand mit dem Fahrrad eines Locals auf, um schnell den Bungalow für uns zu bezahlen (damit kein anderer Touri ihn wegschnappt)
Ja und dieser Platz erwies sich tatsächlich als Glücksgriff. Jack und seine "Crew" waren für die 4 Bungalows + Strandbar zuständig. Mit diesen freundeteten wir uns auch relativ schnell an. Sie erzählten uns viel über das Leben auf Lombok und Bali. Hier und da war dann mal ein Bintang aufs Haus drin.
Direkt am Strand haben wir jeden Tag gegessen und konnten von dort aus die Insel Gili Meno und Lombok genießen. Nicht weit von unserem neuen Zuhause gab es eine Reggaebar. Die Betreiber lebten den Reggea wirklich. Die meisen hatten richtig fette Rasta-Locken, genossen das Marihuana zu dem Sound von Bob Marley.
Hauptattraktion war jedoch "Oki" oder auch bekannt unter dem Namen Jack Sparrow. Oki sah wirklich aus wie Captain Jack Sparrow.
Zu gut. Jeden Abend gab es eine Party in dieser Bar und Jack Sparrow gab eine jam session. Eigtl. wird es auf Gili so gehandhabt, dass jede Bar einen festen Tag in der Woche eine Party gibt. Die Reggeabar hat jedoch jeden Tag ihre eigene Party :)
Auf einer dieser Party´s gab mir dann ein Backpacker aus Österreich den Tipp, abends auf dem Local Food- Market essen zu gehen. Dieser eröffnet täglich um halb 7 seine Pforten. Dort kann dann zu sehr günstigen Preisen lecker gespeist werden. Am ersten Abend habe ich mir einen frisch gefangenen Fisch vom Grill gegönnt. Für umgerechnet 2.50€ habe ich einen sehr leckeren Fisch mit Reis und Gemüse bekommen.
Im Anschluss konnte ich nicht wiederstehen und habe ein Terang bulan verzehrt. Das ist ein sehr sehr dicker Pfannkuchen gefüllt mit allem was man sich vorstellen kann (Käse, Banane, Nüsse, Milch, etc.). Ich habe Erdnuss, Banane und Marmelade gewählt. Mhhhhhhhh.Es war göttlich. Terang bulan heißt im übrigen Vollmond und zufälligerweise hatten wir den auch zu dieser Zeit.
Das finale Endspiel der EM habe ich auch auf einer großen Leinwand mitverfolgen können. *hust* nun ja, viel hab ich dann aber doch nicht mitbekommen, da ich mit dem Konsumieren von Bintang und Tuak (Palmwein) beschäftigt war. Am nächsten Morgen hatte ich einen üblen Kater und nur noch einen Flip Flop. Ich verbrachte den ganzen Tag damit, am Strand zu liegen und meinen Kater auszukurieren. Bin dann noch zum Schnorcheln überredet worden und konnte neben den unzähligen Fischen eine große Schildkröte sehen und sogar anfassen.Den darauffolgenden Tag bin ich den gesamten Strand abgelaufen, auf der Suche nach meinem Schuh. Und man glaubt es nicht. Ich habe ihn tatsächlich gefunden. Ich hab immer so ein Schwein. Ich wusste, dass ich ihn finde, mein Handy hab ich schließlich auch immer wieder bekommen ;)
An einem Morgen konnte ich meinen Schweinehund besiegen und machte mich auf um noch einmal joggen zu gehen. Ich meinte gelesen zu haben, dass auf der anderen Seite der Insel ein Frühstücksbuffet für umgerechnet 80 cent angeboten wurde. Also steckte ich mir 80.000 rupiah ein und joggte los. Nach einer halben Stunde entdeckte ich das Lokal. Hab erstmal richtig fett gefrühstückt und mir den Bauch voll geschlagen. Nur dumm dass es keine 80.000 sondern 800.000 rupiah waren. Scheiße ich hatte nicht genug Geld mit. Der Typ von der Bar meinte dann, ich solle das Geld schnell holen und wieder kommen. Hab ich dann aber nicht gemacht :)
Der letzte Abend entwickelte sich zum Highlight des gesamten Baliaufenthaltes. Jack und seine Crew machten ein Lagerfeuer direkt am Strand und Jack spielte mir dann noch ein Ständchen auf seiner Gitarre. Alle sangen das Lied "welcome to my paradise"
http://www.youtube.com/watch?v=jJx_sB3Ea9M&feature=related. Am Sternenhimmel funkelte der Vollmond. Wirklich wie im Paradies. Da ich den Sarong von Jack so toll fand, schenkte er mir diesen noch.
Eine super tolle Erinnerung.
Es war super schön, wir wären auch noch länger geblieben, aber man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist.
Die Rückfahrt mit dem Speedboot entpuppte sich für mich als Horror. Mir ging es total schlecht. Später verlegte ich meinen Sitzplatz nach draußen. Ich saß dann ganz hinten im Boot. Einige wenige teilten sich mit mir den echt schönen Ausblick auf Gili und Lombok. Die Wellen schlugen so hoch, dass ich klitsch nass war. Dafür hatte ich jedoch einen super Ausblick und musste nicht kotzen :D
Jetzt sind wir zurück auf Bali in Seminyak und genießen die letzten Tage. Es wird nicht mehr viel spannendes passieren. Nur, dass ich die meiste Zeit auf der Toilette verbringe, da mein Magen das local food nicht so gut verdauen kann. Ich esse es aber trotzdem weiterhin. Schmeckt zu gut :)
In der Nacht zu Mittwoch fliegen wir wieder nach Perth und Freitag starte ich dann mit meinem Roadtrip. Annika und ein weiters Mädel aus Deutschland, auch Sozialpädagogin, werden mich begleiten.
Ich wünsch euch was
Beste Grüße aus Bali
Eure Juliana